Wir freuen uns, in der aktuellen Ausgabe von „Dr‘ Wibling’r“ portraitiert zu werden. Hier der vollständige Artikel:
Nach 35 Jahren übergibt Peter Wiedemann seinen KFZ-Betrieb an seinen Sohn Pierre Wiedemann. Das eigentliche Rentenalter hat Peter Wiedemann zwar noch nicht erreicht „aber es ist jetzt einfach an der Zeit die Verantwortung in jüngere Hände zu geben“, erzählt er uns. Gleichzeitig bietet sich ihm dadurch die Möglichkeit sich schleichend aus dem Berufsleben zurückzuziehen und so peu à peu in den Ruhestand zu gleiten. Denn ohne den Druck von fixen Terminen und festen Arbeitszeiten möchte Peter Wiedemann noch weiterhin seinen Sohn im Schulze-Delitzsch-Weg unterstützen. Von heute auf morgen aufzuhören, das wäre nichts für ihn, lieber ganz langsam Gang für Gang zurückschalten.
Die Leidenschaft fürs Schrauben hat Peter Wiedemann schon solange er denken kann. „Wenn meine Kumpels zu mir nach Hause kamen, kamen sie gar nicht ins Haus, sondern direkt in die Garage“, lacht er. Denn wenn Peter Wiedemann zuhause war, war er sowieso nur dort anzutreffen. Sein Hobby war es Autos zu kaufen, diese zu richten und wieder instand zu setzten. Doch, wenn alles fertig war – nur fahren? Nein, das war Peter Wiedemann zu langweilig. Schnell war ein neuer „Alter“ gekauft und das Schrauben begann von vorne.
Begonnen mit seiner Einmann-Autowerkstatt hat Peter Wiedemann nach seiner Lehre als KFZ-Mechaniker und später mit dem Meisterbrief in der Tasche 1987 in den Räumlichkeiten von seinem Schwiegervater Helmut Rapp. Dieser betrieb im Schulze-Delitzsch-Weg eine Spenglerei und hatte den nötigen Platz für eine Werkstatt. Daraus entstand die Gesellschaft Rapp und Wiedemann.
Gewachsen ist der Betrieb dann stetig. Neben den beiden Chefs sorgen mittlerweile 11 weitere Angestellte in der Werkstatt und im Büro für einen reibungslosen Betriebsablauf. Als sich während der Coronazeit dann noch die Möglichkeit ergab eine weitere Halle im bestehenden Gebäude zu nutzen, konnte der Traum von einer Oldtimerwerkstatt umgesetzt werden. Nach aufwändigem Umbau in einen passenden Vintage-Look entstand das zweite Standbein „Klassikwerk“. Dort werden seither die „alten Schätze“ repariert und restauriert. „Klar braucht es dafür auch Mitarbeiter, die sich für die alte Automechanik begeis tern“, so Peter Wiedemann. „In der heutigen Ausbildung liegt der Fokus auf der modernen Autotechnik“. Aber bei Rapp und Wiedemann finden sich einige begeisterte und dadurch kompetente Mitarbeiter für Oldtimer.
Die Übergabe an seinen Sohn Pierre sieht Peter Wiedemann als besonders Glück. „Es ist nicht selbstverständlich und daher einfach schön, wenn es aus der eigenen Familie einen Nachfolger gibt“, so Peter Widemann. „Dadurch bleibt der Betrieb in Familienbesitz und ich weiß, dass die Werkstatt in gute Hände kommt und in meinem Sinne weitergerührt wird“. Und dass dies funktioniert, beweist Sohn Pierre schon viele Jahre. Er machte bereits seine Lehre im väterlichen Betrieb und nach einer kurzen Bundeswehrauszeit auch seinen KFZ-Meister. Nun freut er sich auf die neue Herausforderung, die diese Übergabe mit sich bringt. Seine Frau Melanie arbeitet ebenfalls seit einiger Zeit im Familienbetrieb und unterstützt dort das Büro Team.
So weht nun ein junger, frischer Wind durch die Autowerkstatt im Schulze-Delitzsch-Weg, die an Weihnachten zum ersten Mal das Geld, welches sonst für Kundenweihnachtsgeschenke ausgegeben wird an die Wiblinger Tafel gespendet hat. Und dies soll keine einmalige Aktion gewesen sein.